Forschungsprojekt
Entwicklung von Einsatzkriterien für die Installation von ortsfesten Spiegeln zur Reduzierung des Toten Winkels
Forschungsstelle
Institut für Mobilität & Verkehr
Technische Universität Kaiserslautern
Paul-Ehrlich-Straße 14
D-67663 Kaiserslautern
Bearbeiter/in
Auftraggeberin
Stadt Freiburg i. Br. / Garten- und Tiefbauamt (GuT)
Abschluss
2008
Kurzbericht
Eine der Unfallursachen bei Fußgänger- und insbesondere Radfahrerunfällen mit Lkw ist der sog. 'Tote Winkel'. Den Bereich des Toten Winkels – mit rund mit 38 % einen großen Teil der Flächen neben und vor ihrem Fahrzeug – können Lkw-FahrerIinnen trotz fahrzeugseitig angebrachter Spiegel nicht einsehen.
Beim Rechtsabbiegen des Lkw kommt es dann u. U. zum Zusammenstoß mit einem geradeausfahrenden oder gehenden Verkehrsteilnehmer; die Unfälle führen i.d.R. zu meist schweren Verletzungen oder enden oft sogar tödlich.
Zwar sind mittlerweile Maßnahmen zur Verringerung des toten Winkels, u.a. eine Ausrüstung/Nachrüstung von Lkw mit Spiegeln, gesetzlich vorgeschrieben, doch bewirken diese nur eine Verringerung des toten Winkels. In Ergänzung zu fahrzeugseitigen Maßnahmen kann ein stationärer Spiegel an gefährlichen Knotenpunkten - typischerweise am LSA-Mast - montiert werden. Dadurch liegt der Spiegel automatisch im Sichtfeld des LKW-Fahrers, der gesamte Bereich vor und rechts neben dem Fahrzeug ist gut einzusehen.
Die Stadt Freiburg hat im Zuge eines Pilotprojektes den Trixi-Spiegel stadtweit an geeigneten Knotenpunkten eingesetzt. Da die ortsfesten Spiegel nicht flächendeckend montiert werden können, wurden durch geeignete Auswahlmethoden diejenigen Knotenpunkte ermittelt, die
· für eine Installation in Frage kommen und
· welche die höchste Verbesserung der Verkehrssicherheit versprachen.
Dazu wurde durch imove zunächst ein detaillierter Kriterienkatalog entwickelt, der eine Betrachtung und Bewertung der einzelnen Knotenpunktzufahrten ohne Ortsbesichtigung ermöglicht. Die automatisierte Abarbeitung aller Daten der über 500 Zufahrten bietet eine effektive und schnelle Filtermöglichkeit für die in Frage kommenden Zufahrten.
Die so ausgewählten und mit dem GuT nochmals abgestimmten Zufahrten wurden in einem zweiten Arbeitsgang bei einer Ortsbesichtung überprüft und dokumentiert.
Diese Ergebnisse fließen in die Datenblätter ein, welche die jeweilige Zufahrten mit Lageplan, Signalplan, Fotos und Hinweisen zur Anbringung der Spiegel ausführlich dokumentieren. Diese Datenblätter bilden die Arbeitsgrundlage für die Monteure der Spiegel.
Aktionen und Maßnahmen
Die Stadt Freiburg hat 2008 bereits an einigen Zufahrten Trixi-Spiegel installiert. Im Laufe des Jahres 2009 hat die Stadt Freiburg an ca. 150 weiteren Zufahrten ortsfeste Spiegel (sog. Trixi-Spiegel) installiert.
Weitere Informationen
Nach der Installation der Spiegel erfolgte bis Ende 2010 die Überprüfung der Wirksamkeit ortsfester Spiegel zur Reduzierung des Toten Winkels, d.h. die Wirksamkeit wurde hinsichtlich Verkehrssicherheit wie auch der Akzeptanz durch die Verkehrsteilnehmer untersucht und evaluiert.