INTERESS-I (Definitionsphase)
Laufzeit der Definitionsphase: 03/2017-10/2018
Bearbeitung durch: rewa
Voraussichtlicher Projektbeginn: November 2018
Bearbeiter/-in: Dipl.-Ing. Carlo Morandi, M. Sc., Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz
Förderung: BMBF
Projektpartner:
Das BMBF-Projekt INTERESS-I »Integrierte Strategien zur Stärkung urbaner blau-grüner Infrastrukturen« widmet sich in der Definitionsphase den grundlegenden Fragestellungen, die zur Entwicklung von Konzepten zur Stärkung blau-grüner Infrastrukturen erforderlich sind, und eruiert geeignete Pilotgebiete.
Hintergrund sind zunehmende Klimaextreme in Städten, vom Starkregen und damit eihergehenden Überflutungen bis zu langanhaltenden Hitze- und Trockenperioden. Im geplanten Projekt sollen technisch praktikable und konzeptionelle Lösungsansätze und Maßnahmen zur Optimierung urbaner blau-grüner Siedlungs- und Bauwerksstrukturen auf der Basis stadtklimatischer Anforderungen, der Wasserverfügbarkeit und -qualität sowie der Belange der Freiraumversorgung erarbeitet werden. Zur Erhöhung der Klimaresilienz in eng bebauten Stadtteilen ist einerseits die Nutzung von Systemen zur Kappung von Abflussspitzen bei Starkregenereignissen und damit der innerstädtischen Überflutungsvorsorge erforderlich; andererseits bedarf es einer deutlichen Steigerung der urbanen Verdunstungs- bzw. Kühlleistung. Der damit einhergehende erforderliche Ausbau bestehender blau-grüner Infrastrukturen setzt so einen deutlichen Mehrbedarf an Wasser voraus, weshalb bislang ungenutzte urbane Wasserressourcen, wie z. B. Abläufe von mit Trinkwasser betriebenen Brunnen, Quellfassungen, Grundwasseraustritte, häusliches Grauwasser etc. erschlossen, ggf. behandelt und zur Bewässerung von Stadtgrün eingesetzt werden müssen.
In der Definitionsphase wurden bestehende Ansätze in den beteiligten Kommunen Stuttgart und Frankfurt erfasst und die Erwartungen an integrierte Strategien diskutiert. Im geplanten eigentlichen FuE-Projekt sollen anhand ausgewählter Teilräume in der Stadt zum einen blaue und grüne Infrastrukturen vertiefend betrachtet sowie konzeptionelle Strategien zur Stärkung bestehender Infrastrukturen unter veränderlichen stadtklimatischen Rahmenbedingungen erarbeitet werden. Zum anderen sollen blaue bzw. grüne technische Teilkomponenten, wie z. B. bepflanzte Bodenfilter zur Aufbereitung der o. g. Wasserressourcen bzw. vertikale Grünsysteme und baubotanische Elemente, praktisch erprobt und anschließend im kommunalen Kontext als kompakte prototypische Umsetzung klimawirksamer Infrastrukturen (Impulsprojekt) demonstriert werden.
Wesentliches Ziel des Fachgebietes Ressourceneffiziente Abwasserbehandlung der TU Kaiserslautern ist die (Weiter-)Entwicklung von Konzepten und Technologien zur bedarfsgerechten Aufbereitung urbaner Wasserressourcen bzw. die Anpassung an stadträumliche, klimatische und grüne Anforderungen (z. B. Platzmangel, Wasser-, Nährstoffbedarf) unter Beachtung der Aspekte der Ressourceneffizienz und Klimaresilienz.