13. Deutsche Betonkanu-Regatta
Die Mannschaft des FWB:
Andreas Katin, Roland Wendling (hinten)
Benjamin Erlenwein, Benedikt Webel, Lisa Großardt (Mitte)
Christin Meichsner, Andrea Athmer, Kristina Heim, Klara Bauer (vorne)
Gleich mit zwei Betonbooten waren die Teams aus den Fachgebieten “Werkstoffe im Bauwesen“ und „Massivbau und Baukonstruktion“ bei der 13. Betonkanu-Regatta am 24. und 25. Juni 2011 in Magdeburg gestartet.
Für die Kanuten des Fachgebiets Werkstoffe im Bauwesen war es bereits die zweite Teilnahme nach 2009. Unter Anspielung auf die sportlich kurz bemessene Realisierungsphase von insgesamt 21 Tagen hatten sie ihr Boot kurzerhand „Projekt 21“ getauft. Im Unterschied zu 2009 wurde dabei ein frühfester Feinkornbeton verwendet, der im Spritzverfahren auf die Schalung aufgebracht wurde. Dabei wurden zunächst in zwei getrennten Arbeitsschritten die untere und die obere Bootshälfte hergestellt und anschließend mittels überlappender Bewehrungselemente und Betonauftrag miteinander verbunden.
Nach schweißtreibenden Arbeiten unter gleichzeitig gebührender Beachtung des Spaßfaktors konnten der Stapellauf und die Schiffstaufe schließlich just in time unter großem Hallo im Salinarium in Bad Dürkheim durchgeführt werden.
Ausgehend von der Grundidee, eine Schichtung aus Beton – Luft – Beton zu konstruieren, um solcherart eine Bootshülle zu erhalten, die eine hohe Tragfähigkeit und Steifigkeit mit einem geringen Gewicht kombiniert, entschieden sich die Kanuten des Fachgebiets Massivbau und Baukonstruktion demgegenüber für eine mehrschichtige Konstruktion.
Diese bestand aus zwei mit Glasfasermatten bewehrten, ca. 4 mm dicken Betonschalen, die durch Aufspritzen eines hochfesten Feinkornbetons auf die Schalung hergestellt und nach dem Aushärten mittels eines Zweikomponentenmörtels auf Vinylester-Basis auf die zwischenliegenden Betonspanten aufgeklebt wurden.
Mit Blick auf das große zwischen den Schalen eingeschlossene Luftvolumen wurde das Kanu von seinen Erbauern kurzerhand auf den Namen „Luftige Lillie“ getauft und mit dem Attribut unsinkbar versehen.
Wie es sich für konstruktive Ingenieure geziemt und getreu dem bekannten Spruch „Dem Ingenieur is nix zu schwör“ wurde die endgültige Bootsform durch Berechnungen der Schwimmstabilität entwickelt. Dabei zeigten die jungen Bootsbauer ein bemerkenswertes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, da die „Luftige Lillie“ erstmalig am Vorabend des Rennens in Magdeburg zu Wasser gelassen wurde. Das mutig vorgetragene Motto „Wir brauchen keinen Test, wir können Rechnen“ erwies sich am Tag des Rennens zur Freude der jungen Ingenieure letztlich auch der Überprüfung im Praxistest gewachsen.
Sportlich konnten die beiden Teams der TU Kaiserslautern nicht an den Erfolg von 2009 anknüpfen. In einem hochkarätig besetzten internationalen Wettbewerb mit 31 Damen- und 64 Herrenteams in insgesamt 50 Rennkanus hatten am Ende bei den Damen und Herren die Kanuten der Uni Twente aus Enschede die Nase vorn.
Dennoch bot das Projekt den jungen Studierenden wieder eine gute Gelegenheit, sich auf ungewöhnliche Art und Weise mit dem Baustoff Beton auseinanderzusetzen und kreative Ideen für die Konstruktion und die Umsetzung zu entwickeln.
Besonders erfreulich war aus Lauterer Sicht, dass das Team des Fachgebietes „Massivbau und Baukonstruktion“ mit seinem Kanu „Luftige Lillie“ im Konstruktionswettbewerb immerhin den 7. Platz belegen konnte.
Darüber hinaus fand das Projekt wieder eine große Beachtung in den Medien, wobei ein Auftritt in der SWR-Landesschau sowie verschiedene Presse- und Radiointerviews zu verzeichnen waren.
Mit Blick auf die vielfältigen, über das rein sportliche hinausgehenden Erfahrungen bleibt festzuhalten, dass Dabei sein getreu dem olympischen Motto zwar wichtig, im vorliegenden Fall aber bei weitem nicht alles gewesen ist.
Eine erneute Teilnahme bei der nächsten Betonkanu-Regatta in zwei Jahren ist jedenfalls bereits fest eingeplant.