Brandofen bewilligt - Auftrag vergeben
Im Bauwesen stellt bei fast allen Konstruktionen die Feuerwiderstandsdauer ein entscheidendes Kriterium zur Bewertung der Praxistauglichkeit dar. Trotz der grundsätzlich bestehenden Möglichkeit, das Verhalten im Brandfall numerisch simulieren zu können, sind Brandversuche zur Klärung des Baustoff- und Bauteilverhaltens insbesondere beim Einsatz neuer Werkstoffe und Konstruktionsarten unverzichtbar.
Ein in Kooperation des MPA mit verschiedenen Fachgebieten des Konstruktiven Ingenieurbaus der TU Kaiserslautern gestellter Antrag auf Beschaffung eines Kombibrandofens im Rahmen des Konjunkturprogramms II war erfolgreich und wurde Ende 2009 bewilligt. Nach Abschluss der Vergabeverhandlungen wurde der Auftrag nun an die Fa. Burwitz vergeben.
Der Kombibrandofen wird für die Prüfung vertikaler und horizontaler Bauteile mit Abmessungen bis zu 3,0 x 3,0 x 4,0 m sowie die Baustoffprüfung ("1 m³-Ofen") geeignet sein. Für den Standort wird eine neue Versuchshalle neben dem Labor für Konstruktiven Ingenieurbau (Geb. 60) errichtet werden. Fertigstellungstermin ist Ende 2010.
Die Möglichkeit, großmaßstäbliche Bauteilversuche im eigenen Labor durchführen zu können, wird die Fähigkeit zur ganzheitlichen Beurteilung erheblich verbessern und damit den eigenen Forschungsanstrengungen einen spürbaren zusätzlichen Impuls verleihen. Der Brandofen in der bewilligten Konfiguration dient primär der Untersuchung von Bauteilen, wobei auch die Berücksichtigung werkstoffwissenschaftlicher Fragestellungen möglich ist. Da nur eine begrenzte Anzahl an Hochschulen in Deutschland über einen eigenen Brandofen in dieser Größe verfügt, ergibt sich eine sehr gute Perspektive für eine weitere Ausweitung der Forschungsaktivitäten im Wettbewerb mit anderen Universitäten.
Neben der Forschung wird der Brandofen auch der Lehre in der neu geschaffenen Juniorprofessur (W1) "Baulicher Brandschutz" und dem gleichnamigen Fernstudiengang , der vor der Akkreditierung zum Masterstudiengang steht, zugute kommen.