e-Velo RLP – Studie: Mit Pedelecs in ländlichen Gebieten
Ländlich, hügelig, weite Strecken? Für viele sind dies die Ausschlußkriterien, um alltägliche Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Doch Pedelecs lassen diese Sichtweise nicht mehr uneingeschränkt zu. Strecken werden dank der Elektrounterstützung und der geringeren körperlichen Anstrengung gefühlt kürzer, und Anstiege einfach eingeebnet. Dies ermöglicht ganz neue Möglichkeiten, in der Nahmobilität das Auto zugunsten des Fahrrads stehen zu lassen. Dieses Potential hat auch das Institut für Mobilität & Verkehr der Technischen Universität Kaiserslautern erkannt und beim Land Rheinland-Pfalz Fördermittel für die Untersuchung der Effekte und Chancen für eine ressourcenschonende Mobilität beantragt.
Hieraus ist das vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung (MWKEL) geförderte und vom Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) unterstützte Projekt „e-Velo RLP“ entstanden, das am 1. August in den Räumen Altenkirchen, Kaiserslautern und Kirn startet. Die Modellregionen wurden anhand raumbezogener Kenngrößen von den Wissenschaftlern am Institut für Mobilität & Verkehr der Technischen Universität Kaiserslautern ausgewählt. Mit diesen Regionen werden alle klassifizierbaren Typen von Räumen in RLP abgedeckt.
„Ziel der Studie ist es, zu erforschen, inwiefern Leute in ländlichen und hügeligen Räumen vom Auto aufs Pedelec umsteigen“, umreißt Johannes Roos, Projektleiter an der TU Kaiserslautern, den Projektinhalt. „Ferner gilt es zu analysieren, welche Rahmenbedingungen insbesondere auf der Infrastrukturseite zum Fahren, Abstellen und Laden zu schaffen sind, um die gewünschten Effekte zu realisieren, und welche Auswirkungen auf Emissionen und Energieverbrauch zu erwarten sind.“ Das Projekt läuft bis Mitte nächsten Jahres. Die Ergebnisse werden dann auf einer Abschlußveranstaltung der Öffentlichkeit präsentiert.
„Teil der Studie ist auch die Untersuchung der derzeitigen Nutzung von Pedelecs im Alltagsverkehr“, betont Roos. Hierzu sind Personen, die bereits jetzt ein solches Fahrrad in den Modellregionen nutzen, ausdrücklich aufgerufen, sich bei der TU für eine Analyse ihres Nutzungsverhaltens zu bewerben. Sie bekommen dann eine elektronische Box zugeschickt, die mit wenigen Handgriffen am Rahmen befestigt werden kann und während der Fahrt Daten anonymisiert aufzeichnet. Diese werden nach Ablauf der Untersuchung (6 Monate) von den Mitarbeitern der TU ausgewertet. Johannes Roos versichert die Anonymität der Daten und betont ausdrücklich, daß kein Eingriff am Rad notwendig ist. Die Box wird am heimischen USB Port aufgeladen und ist somit wartungsfrei. Weitere Details können direkt bei der TU erfragt werden. Den „Pionieren“ winkt zudem als Dank eine kleine Überraschung.
Roos stellt zudem eine Online-Umfrage in den Modellregionen in Aussicht. „Diese startet vermutlich Ende des Jahres“, so Roos. Hier sind alle Bürgerinnen und Bürger, die in den Modellregionen leben, aufgefordert sich rege zu beteiligen. Die Forscher erhoffen sich hiervon ebenfalls Erkenntnisse, wie die Infrastruktur weiterentwickelt werden sollte und welche Hemmnisse derzeit einer Nutzung bei der Bevölkerung im Wege stehen.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung für die Langzeitstudie mit Angaben zu Alter und monatlicher Fahrleistung sowie ihrem Pedelectyp an folgende Anschrift:
Technische Universität Kaiserslautern
Institut für Mobilität & Verkehr
Herr M.Sc. Johannes Roos
Paul-Ehrlich-Straße 14
67663 Kaiserslautern
Mail: johannes.roos(at)bauing.uni-kl.de
Tel. : 0631 205 3813